Bergfried
Der Bergfried befindet sich im nordwestlichen Teil des Schloßberges. Er wurde erst in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts freigelegt. Es war ein Bauwerk, das ursprünglich eine Höhe von mindestens fünfundzwanzig Metern, einen runden Grundriß mit dem Durchmesser von zwölf und einer Mauerdicke von vierkommazwei Metern hatte. Dabei hatte der Nutzinnenraum nur einen Durchmesser von drei Metern. Solche Türme wurden von den Slawen „Säulentürme“ genannt. Häufiger jedoch nennt man sie „Türme der letzten Verteidigung“. Solch ein Turm war das bedeutendste Element der Verteidigung, diente aber auch als Refugium, das heißt Zufluchtsort, für den Fall, daß der Feind den Schutzwall passiert hätte. Bei einem ausreichenden Vorrat an Wasser, Lebensmitteln und Waffen hätte man sich noch bis zum Eintreffen des Entsatzes verteidigen können. Der Bergfried wurde im 13. Jahrhundert errichtet, vielleicht in der Zeit der Burggrafen, vielleicht aber erst zu dem Zeitpunkt, als das selbständige Teschener Herzogtum entstanden war.
Text: Janusz Spyra
Textredaktion und Wahl der Abbildungen: Renata Karpińska
Übersetzung aus dem Polnischen: Magdalena Engelmann