I. Teschen
Die Besichtigung der jüdischen Denkmäler in Teschen sollte man, wie jede andere Besichtigung auch, mit dem Marktplatz (Rynek) beginnen. Hier finden wir Gelegenheit, die lange Geschichte der Juden in dieser Stadt ein wenig kennenzulernen. Im Zentrum der Stadt entdecken wir viele Objekte, die auf die eine oder andere Weise mit der Geschichte der Juden in der Stadt zusammenhängen. Zum Beispiel in einem Gebäude am Rathaus befand sich das bekannte, von Baruch Grünbaum gegründete, Seidenwarengeschäft, das seine Nachkommen noch eine lange Zeit weitergeführt hatten. Das Stadthaus am Rynek 17 (Marktplatz, heute PSS „Spolem“) war viele Jahre Eigentum der Familie Spitzer,der Besitzerin einer renommierten Likörfabrik. In der benachbarten Breiten Gasse (ul. Szeroka) befand sich in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen das private Bethaus des orthodoxen Rabbiners Steiner. Etwas weiter, in der Błogocka-Straße, war in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Schokoladenfabrik „Dea“ angesiedelt, die sich im Besitz von Michael Śliwka und Marek Pipes befand. Beginnen wir jedoch mit der Münzgasse (ul. Mennicza), wo sich unter der heutigen Straßennummer 4 ein Objekt befindet, dessen Geschichte längere Zeit mit der Geschichte der Juden verknüpft war.