Die zweite Außenstrecke Marklowice – Boguszowice
Dieser Spaziergang beginnt in dem heutigen Stadtteil von Teschen namens Marklowice an der Stelle, wo die Leśna-Straße in die Frysztacka-Straße einmündet. Marklowice war früher ein Dorf, das 1975 in die Stadt Teschen eingemeindet wurde. Den Ausgangspunkt unseres Spazierganges können wir unter anderem mit den Stadtbussen erreichen.
Wir gehen die Leśna-Straße, überqueren die Bahngleise (Achtung – unbeschrankter Bahnübergang!) und stehen vor einem Wald. Wir beachten die nach links abbiegende Leśna-Straße nicht mehr, sondern lesen die Tafeln, die uns darüber informieren, daß wir vor dem Eingang in das Naturschutzgebiet „Die Hügel“ („Kopce“) stehen.
Die Informationstafel macht uns mit den Hauptdaten des Naturschutzgebietes bekannt, unterrichtet über seine Bedeutung vom Gesichtspunkt der Natur und der Landschaft und klärt über die Verbote auf, die zu beachten sind. „Die Hügel“ - mit der Fläche von 14,77 Hektaren - wurden durch einen Erlaß des Ministers für Forsten am 18. Dezember 1953 zum Naturschutzgebiet erklärt, „damit aus wissenschaftlichen und didaktischen Gründen ein Fragment des Mischwaldes mit der Linde und mit seltenen Pflanzen in der Bodenschicht erhalten bleibt. Den wissenschaftlichen Wert dieses Naturdenkmals steigert zusätzlich das Vorkommen der Schichten von Magmagestein, Teschenit genannt, in seinem Gebiet“. Der Weg, den wir jetzt betreten, gehört zu einem der Teschener Spazierwege - dem „Stadtrandweg“ - und ist rot gekennzeichnet. Unseren Spaziergang durch diesen Abschnitt der Via Natura beginnen wir am Fuße eines ziemlich steilen Abhangs neben dem Ausgang einer Schlucht, auf deren Boden ein kleiner Bach fließt, der zeitweise austrocknet. Man sollte der Form der Schlucht oder des Baches etwas Aufmerksamkeit schenken. Ihr Längsschnitt erinnert an den Buchstaben „V“, die Hänge sind steil und auf ihrem Boden liegen viele, häufig bereits verrottende Stämme, Äste und Baumzweige. Die Schlucht durchschneidet das Naturschutzgebiet in Querrichtung, hat die Länge von ungefähr 500 Metern und zusammen mit zwei kürzeren Zuflüssen schneidet sich in den Boden bis zu einer Tiefe von bis 10-15 Meter ein.
Von der Stelle, wo wir uns befinden, zweigen mehrere Wege ab, die quer durch „Die Hügel“ oder entlang ihrer Grenzen führen. Einen von ihnen, der rechts entlang der Westgrenze des Naturschutzgebietes verläuft, können wir nehmen, um in Richtung der in der Ferne sichtbaren Grenzbrücke zu kommen. Wir gehen jetzt teils auf einem schmalen Pfad, teils auf einem stark bewachsenen Feldweg (der auf manchen Stellen mit Betonplatten ausgelegt ist). Nach ungefähr 300 Metern erreichen wir den Zaun, der auf einem Damm aufgestellt wurde.
Auf dem umzäunten Gelände wird Schlamm aus der Abwasserreinigung sowie kommunaler Müll abgelagert. Das im Jahre 1998 gebaute Becken ist jetzt fast voll und wird von Gebüsch, hauptsächlich von Weiden, dicht bewachsen. Wir gehen an der Mülldeponie vorbei und kommen bis zum Müllumladeplatz. Der in der Stadt aufgesammelte Müll wir dort umgeladen und zu einer größeren Sammelstelle in Knurów gebracht. Neben dem Gebäude dieser Umladestelle sieht man auch Behälter, in denen Wertstoffabfälle aufgesammelt werden. Seit 1997 wird nämlich das Städtische Programm zur Kommunalen Abfalltrennung in die Praxis umgesetzt. Hinter der Umladestelle sind die Objekte der Städtischen Kläranlage in Teschen sichtbar. Der Hang auf unserer linken Seite ist mit Wald bewachsen und liegt in den Grenzen der Ökologischen Nutzfläche „Wiesen auf den Hügeln“. Wenn wir am Rand des Waldes unmittelbar unter der Hochspannungsleitung stehen, können wir einen kleinen Fels erblicken, der sich auf dem steilen Abhang befindet und auf den der Schatten der Baumkronen fällt. Es ist der Gangausbiß des Teschener Schiffers, eines Fels in grauer Farbe, sowie des Teschenits, eines interessanten Gesteins, dem wir bei unserem Spaziergang erst etwas später mehr Aufmerksamkeit schenken werden. An dieser Stelle ist der Teschenit dunkel, verwittert und sehr brüchig. Sollten wir uns entscheiden, einige Schritte den steilen Hang hinaufzugehen, werden wir feststellen, daß der Hang stellenweise mit einer dicken Schicht des zerbröselten Teschenits bedeckt ist. Nachdem wir die Steine gesehen haben, kehren wir zum Anfang des Pfades zurück. Auf dem Rückweg können wir in der Bodenschicht eine der originelleren Pflanzen suchen, die in diesem Naturschutzgebiet vorkommt und die wir von den früheren Spaziergängen auf der Via Natura bereits kennen, nämlich den Südöstlichen Aronstab.
Wir sind wieder am Eingang zur Schlucht und betreten jetzt einen Pfad, der auf einem hohen und steilen Abhang verläuft. Auf dem Abhang wachsen hauptsächlich Buchen und Hainbuchen. In der Bodenschicht findet man im Frühjahr das weißblühende Buschwindröschen und das unscheinbare, grünlich blühende Waldbingelkraut sowie ab und zu auch die weißen nickenden Köpfchen des Schneeglöckchens. Zu einem späteren Zeitpunkt breitet sich der Bärlauch in der Bodenschicht aus. An etwas feuchteren Stellen, zum Beispiel an dem kleinen Bach und an den Hängen der Schlucht, erscheinen im Frühjahr die gelben Blüten des Scharbockskrautes. Zur gleichen Zeit entwickeln sich auch die Triebe der Vielblütigen Weißwurz. Schon am Waldrand, sogar direkt an dem Pfad, sieht man die gelbgrünen Blütenbüschel der Grünen Schaftdolde. Wir sollten hier auch auf die großen pfeilgeraden Buchen mit der glatten silbriggrauen Rinde aufmerksam werden. Die Buchen tragen alle paar Jahre reichlich Früchte. Der vierlappige Fruchtbecher, der mit weichen Dornen bedeckt ist, trocknet im Herbst aus, und es fallen zwei dreikantige Nüsse heraus, die man Bucheckern nennt. Im Frühjahr wachsen daraus kleine Sämlinge, die nierenförmige große Keimblätter haben. Die Buchen sehen besonders schön im Frühjahr aus, wenn ihre Blätter hellgrün sind und feine weiße Härchen am Rand haben, sowie im Herbst, wenn die Blätter zuerst gelb, dann orangefarben, rötlich und schließlich braun werden. Am Rande der Schlucht unter den Buchen treffen wir zu Beginn des Frühlings ganze Felder der purpurn-violett blühenden Drüsenzahnwurz an. Die Drüsenzahnwurz ist charakteristisch für die Pflanzengemeinschaft der Karpatischen Buchenwälder. In diesem Naturschutzgebiet wächst sie hauptsächlich auf den schattigen Hängen der Schlucht. In dem Baumbestand kommen außerdem vor: der Bergahorn, die Winterlinde und die Gemeine Esche. Im Frühling blüht in der Bodenschicht die Frühlingsplatterbse und der Gefingerte Lerchensporn sowie die zu einem etwas späteren Zeitpunkt blühende und unter Naturschutz stehende Gewöhnliche Haselwurz. Im Spätfrühling vernehmen wir im Wald einen intensiven Geruch. Da steht jetzt der Bärlauch in voller Blüte und bedeckt feldermäßig die Hänge der Schlucht und die feuchteren Stellen des Schluchtkamms. Entlang des Weges wächst auch der Giersch und der Taumelkälberkropf. Im Sommer werden sie dann die vorherrschenden Pflanzen in der Bodenschicht sein. Der Pfad verläßt jetzt den Schluchthang, biegt leicht nach Südosten ab und verläuft ab dann durch ein flaches Gelände.
Ungefähr an dieser Stelle geht von dem Hauptpfad ein kaum zwischen den Pflanzen sichtbarer kleiner Pfad nach links ab. Nach mehr als einem Dutzend Meter gelangt er fast bis zum Grund der Hauptschlucht, die das Naturschutzgebiet schneidet.
Auf dem Südhang der Hauptschlucht, die das Naturschutzgebiet schneidet, befindet sich eine kleine, ein paar Meter lange Höhle, die Ondrascheks Loch genannt wird. Einer Legende nach soll diese Höhle ein Versteck des Räubers aus dem Beskidengebirge namens Ondraszek, der in den Jahren 1680-1715 gelebt hatte, gewesen sein. Diese Höhle ist in einem großen Gesteinslagergang des Teschenits entstanden. Er ist auch an dieser Stelle ziemlich verwittert. Achtung - die Höhle ist nicht zu besichtigen. Wenn man am Höhleneingang steht, hat man noch einmal die Gelegenheit, den schönen Buchenwald, der entlang der Schlucht wächst, in Augenschein zu nehmen. Die Schlucht selbst ist an dieser Stelle besonders tief, ihre Hänge sind sehr steil, und die umgefallenen Bäume, die am Grund der Schlucht oder zwischen den Hängen liegen, bieten einen außergewöhnlichen und malerischen Anblick der Wildnis.
Von dem Ondrascheks Loch kehren wir zu dem Hauptpfad, der das Naturschutzgebiet schneidet, zurück, und gehen weiter Richtung Südosten.
Langsam gelangen wir in den Laubmischwald. In dieser Pflanzengesellschaft überwiegen Hainbuchen und Winterlinden. Die Hainbuchen erreichen die Höhe von ungefähr 20 Metern. Ihre Rinde ist hellgrau und glatt, die Blätter länglich und leicht gewellt und ein wenig den Blättern der Buchen ähnlich, nur ihr Blattrand ist gesägt. Die Hainbuche liebt den Schatten, und sie wächst daher unter den Ästen von hohen und Licht liebenden Bäumen. Sie steht an der ersten Stelle aller einheimischen Baumarten, die den Schatten gut vertragen. Die Linden können bis 25 Meter hoch werden. Sie haben kleine 3-6 Zentimeter lange Blätter, die herzförmig, fast rund, oben grellgrün, unten etwas bläulich sind, und in deren Aderwinkeln rote Haarbüschel emporwachsen. Außerdem begegnen wir in diesem Waldgebiet dem Spitzahorn, dem Bergahorn mit seiner abblätternden Rinde sowie dem Feldahorn, der näher am Waldrand wächst. Es gibt dort nur einige wenige Stieleichen und Gemeine Eschen, vereinzelt Vogelkirschen und Bergulmen sowie die von Menschenhand eingeführten Nadelbäume wie Lärchen sowie Fichten, die sich in einem schlechten Gesundheitszustand befinden. Die Strauchschicht in dem Laubmischwald, ähnlich wie im Buchenwald, wird hauptsächlich von dem Schwarzen Holunder und dem Jungwuchs der oben erwähnten Bäume gebildet. Darüber hinaus kommt in diesem Wald häufig die Gewöhnliche Hasel, der Weißdorn und der Eingriffelige Weißdorn, die Johannisbeere und der unter Naturschutz stehende Gemeine Schneeball vor.
Die Bodenschicht des Laubmischwaldes unterscheidet sich zunächst nicht wesentlich von der des Buchenwaldes. Wir treffen hier an: den Bärlauch, das Waldbingelkraut, die Gewöhnliche Haselwurz, die Frühlingsplatterbse und die Grüne Schaftdolde. Außerdem wächst hier der unter Naturschutz stehende Waldmeister, der hier schöne Blumenfelder bildet, die besonders effektvoll in der Blütezeit (V-VI) aussehen. Näher am südlichen Rand des Naturschutzgebietes, das heißt näher an den Wiesen, kann man hier vereinzelt das Schultes- Labkraut - die vorherrschende Pflanze in der Bodenschicht des Laubmischwaldes - antreffen. Am Anfang des Frühlings blüht hier blau das unter Naturschutz stehende Leberblümchen und rosa- und blauviolett das Dunkle Lungenkraut. Gelb blühen zu einem späteren Zeitpunkt der Knotenbeinwell und die Goldnessel. An manchen Stellen überrascht uns die ungewöhnliche Blüte der Einbeere (V-VI). An feuchten Stellen finden wir dann den Wolligen Hahnenfuß. Vom Juni oder vom Anfang Juli an bis Oktober blühen dann: der Klebrige Salbei, der Waldziest, die Brennesselblättrige Glockenblume und das Große Hexenkraut. Im Spätsommer und Frühherbst ändert die Bodenschicht ihr Aussehen. Es kommen immer häufiger vor: der Taumelkälberkropf, die Große Brennessel sowie das Große und das Kleine Springkraut. An unseren Hosenbeinen haften die kleinen Früchte der Waldsanikel (V-VII), einer Pflanze, die nach dem Verblühen für das ungeübte Auge von der Grünen Schaftdolde schwer zu unterscheiden ist. Außer den bereits aufgeführten Arten kommen im ganzen Naturschutzgebiet folgende unter Naturschutz stehende Pflanzen vor: ziemlich häufig der Gemeine Efeu, gelegentlich der Gewöhnliche Seidelbast, dann das wunderschön duftende Maiglöckchen sowie die Hohe Schlüsselblume; vereinzelt wachsen dort auch Orchideen: die Breitblättrige Stendelwurz (VI-VIII), das Weiße Waldvöglein (V-VI) und die Vogelnestwurz, bei der es sich um eine Schmarotzerpflanze handelt, da sie fast kein eigenes Blattgrün entwickelt und die Wurzeln verschiedener Bäume und Sträucher zum Leben braucht. Von den vielen Tieren, die in diesem Gebiet leben, ist der gemächliche Feuersalamander erwähnenswert. Er kommt, besonders in der Schlucht des Baches, ziemlich häufig vor. Sein Körper ist schwarz und mit Tupfen in grellem Gelb übersät, die einen eventuellen Angreifer warnen sollen, daß der auf solche Weise geschmückter Lurch uneßbar sei, weil seine zahlreichen Hautdrüsen toxische Sunstanzen aussondern. Zu den Lurchen gehört ebenfalls die Erdkröte. Sie ist hauptsächlich bei Dämmerung und nachts, tagsüber seltener, aktiv und ernährt sich von Spinnen, Insekten und Schnecken. Manchmal gelingt es, in der Bodenschicht die beinlose Blindschleiche - eine harmlose Eidechse mit glatten bräunlichen Schuppen – zu erblicken, die geräuschlos an dem Beobachter vorbeischießt. Zu den interessantesten Tieren in diesem Gebiet gehört sicherlich der Dachs. Dieses korpulente Geschöpf in der Größe eines Fuchses, dessen Kopf von weißen und schwarzen Streifen geschmückt ist, ist für seine Fähigkeit berühmt, ausgedehnte unterirdische Bauten mit zahlreichen Eingängen zu errichten.
Der Pfad, der das Naturschutzgebiet durchschneidet, führt uns zu einem Feldweg. (Dieser Feldweg ist eine Verlängerung der in Richtung Süden verlaufenden Dzika-Straße.) Von dieser Stelle können wir nach links abbiegen und über einen Weg zwischen den Feldern die Bukowa-Straße und den Wald erreichen, der auf der anderen Seite dieser Straße liegt.
Wir befinden uns jetzt in dem südlichen Abschnitt des Waldes Szczypie. Ein Netz von Hohlwegen und kleinen, manchmal nur zeitweise fließenden Bächen durchzieht den großen und alten Wald. Im Baumbestand kommen hauptsächlich Laubbäume vor, und zwar: die Buchen, die Stieleichen, die Berg- und Spitzahorne, die Hainbuchen, die Gemeinen Eschen und die Winterlinden. An feuchten Stellen in der Nähe der Wasserläufe wachsen die Grau- und Schwarzerlen sowie die Bruch- und Silberweiden. Viele dieser Bäume haben das Alter von über hundert Jahren erreicht, und mehrere Dutzend von ihnen haben die Maße eines Baumdenkmals. Den Wert dieses Waldes erhöhen noch die uns bereits bekannten, unter Naturschutz stehenden Pflanzenarten. Zu ihnen gehören unter anderem: der Gewöhnliche Seidelbast, der Gemeine Efeu, der Waldmeister, die Hohe Schlüsselblume, die Gewöhnliche Haselwurz, der Gemeine Schneeball, der Gemeine Faulbaum, das Leberblümchen und der Bärlauch, der in großen Feldern unmittelbar am Waldrand wächst. Zwischen den Bärlauchblüten sieht man die violettblühende Drüsenzahnwurz, das Dunkle Lungenkraut oder den Hohlen Lerchensporn, der hauptsächlich violette und nur vereinzelt weiße Blüten hat.
Wir gehen die Bukowa-Straße nach Norden und biegen in den ersten Feldweg links ab. Dieser Weg liegt ein wenig höher als das übrige Gelände, so daß wir von seinem höchsten Punkt einen ausgezeichneten Ausblick auf die im Nordwesten liegende Gegend haben.
Im Vordergrund sehen wir die Häuser des in der Verbandsgemeinde Zebrzydowice liegenden Dorfes Pogwizdów, und dahinter, bereits auf der linken, tschechischen Seite des Flusses Olsa, die Häuser der Stadt Karviná. Ein wenig zur Linken erscheinen die charakteristischen Objekte des Elektrizitätswerkes in Dìtmarovice, ein wenig weiter die des Bergwerkes ÈSM in Stonava. Etwas näher liegt der Archäologische Park in Chotìbuz-Podobora, in dem eine Burg aus Holz rekonstruiert wurde, und dahinter die Gebäude des Bergwerkes „Der 9. Kvìten (Mai)“ in Horní Suchá. Viel näher, schon auf der polnischen Seite des Flusses Olsa erstrecken sich die Gebäude der Teschener Zweigniederlassung der Fabrik „Polifarb“ Teschen-Wrocław (Breslau). Von der Stelle, wo wir uns befinden, ist aber nicht nur der Rundblick zu genießen. Wir sollten auch die vielen Masten der Hochspannungsleitung beachten. Häufig lassen sich darauf Raubvögel nieder, die nach ihrer Beute Ausschau halten. Meistens sind es Mäusebussarde, die auf diesem Spähplatz auf ihr Opfer warten. Genauso oft kann man aber auch diese Vögel sehen, wie sie über dem Mosaik aus Feldern, Wiesen und Wäldern mit ausgebreiteten aber regungslosen Flügeln schweben. Zu den selteneren Gästen in dieser Gegend zählen die Habichte, welche die Pflanzen in der Landschaft zu einem gedeckten Anflug und einer kurzen und schnellen Verfolgungsjagd nah am Boden nutzen, sowie die Turmfalken, die wir schon aus der Innenstadt kennen.
Von dem Aussichtspunkt kehren wir zu der Dzika-Straße und zu dem Punkt zurück, wo wir das Naturschutzgebiet „Die Hügeln“ verlassen haben. Hier hat man auch im Südosten die Aussicht auf das Stadtpanorama.
Der Rundblick auf Teschen und Tschechisch Teschen wird teilweise durch die charakteristische Grenzbrücke in Boguszowice verdeckt. Im Hintergrund sieht man die Berge der Mährisch-Schlesischen Beskiden, im Vordergrund die Objekte der Teschener Kläranlage. Zwischen der Kläranlage und der Stelle, wo wir uns befinden, dehnen sich Wiesen aus, auf denen nur ab und zu Baum- oder Sträuchergruppen wachsen und wo sich eine Motocrossbahn befindet. An manchen Stellen sieht man noch die Spuren der ehemaligen Feldraine, die einst die drei auf Terrassen angelegten Äcker in der Nähe des Waldrandes trennten. Die Feldraine und die steilen Abhänge waren damals die einzigen Plätze, wo wärmeliebenden Pflanzen vorgekommen sind. Sie wuchsen prächtig in dem schweren fruchtbaren Boden. Obwohl dieses Gelände seit Mitte der siebziger Jahre als Motocrossbahn genutzt wird (die Pausen zwischen den Veranstaltungen dauerten manchmal einige Jahre), werden die Naturforscher anhaltend von ihm fasziniert und überrascht, und zwar von seinem Reichtum an interessanten Tieren und Pflanzen, darunter auch solchen, die unter Naturschutz stehen. Seit Mitte der neunziger Jahre steht dieses Gelände als die ökologische Nutzfläche „Wiesen auf den Hügeln“ unter Naturschutz7. Die Wiesen haben eine Fläche von 15,2 Hektaren. Bevor wir jedoch den Waldrand verlassen und einen Spaziergang durch die Wiesen beginnen, betrachten wir etwas aufmerksamer das Pflanzenreich unter den Hochspannungsleitungen. Es ist ein schmaler, nur ein paar Meter breiter, Streifen, der den Wald von der Pflanzengemeinschaft Wiesen trennt. Die unter der Hochspannungsleitung aufkommenden Bäume und Sträucher werden alle paar Jahre entfernt. Es scheint, als ob es eine drastische Vorgehensweise wäre, sie ist jedoch wegen der Sicherheit und der geltenden Vorschriften notwendig. Als Folge des Abholzens von Bäumen werden die in der Bodenschicht wachsenden Pflanzen erstens aufgedeckt und zweitens bekommen manche von ihnen mit anderen Lebensbedingungen zu tun: die Licht liebenden Pflanzen wachsen plötzlich ungestüm, diejenigen, welche den Schatten lieben, verschwinden. Nach einigen Jahren, wenn die Sträucher und der Jungwuchs größer geworden sind, kehrt sich der Vorgang um: besser wachsen dann die den Schatten liebenden Pflanzen. Auf der ökologischen Nutzfläche „Wiesen auf den Hügeln“ wird keine genaue Spazierstrecke Via Natura angegeben. Es lohnt sich, das ganze Gelände zu durchqueren, indem man zum Beispiel zu diesem Zweck die Motocrossbahn benutzt (Natürlich nur dann, wenn sie nicht gerade von den Motorradfahrern beansprucht wird!). Die interessanteste Flora kommt in dem südöstlichen Teil der Wiesen vor, an dem steilen Abhang an der Dzika-Straße und in dem nordwestlichen Teil, der an das Naturschutzgebiet „Die Hügel“ grenzt . (An der Stelle, wo wir das Naturschutzgebiet verlassen haben, lagen die Wiesen auf einem Hang, der nach Süden abfiel, direkt vor uns.) Es wäre am besten, die Besichtigung an einem kleinen Teich in der Nähe der Kläranlage im Südosten des Geländes zu beenden. Auf dem Gelände der ökologischen Nutzfläche „Wiesen auf den Hügeln“ kann man einige ganz unterschiedliche Pflanzengemeinschaften antreffen. Die vorherrschende Rolle spielen dabei erstens die wärmeliebenden Wiesen und Grasdecken und zweitens die Kräuterpflanzen. Außerdem gibt es hier die Pflanzengemeinschaft der Sträucher oder sogar kleinere Wälder, in denen die gleichen Pflanzenarten wachsen, die wir bereits im Naturschutzgebiet „Die Hügel“ gesehen haben. An den feuchteren Stellen kommen Sumpfpflanzen und in dem kleinen Teich die Wasserpflanzengemeinschaft vor. An manchen Stellen herrschen hier Gräser vor, vor allem der Glatthafer und die Aufrechte Trespe, und dazwischen wächst ziemlich üppig die im Herbst aufblühende Herbstzeitlose. Von den vielen Arten, welche die Pflanzengemeinschaft Wiesen bilden, ist die große Kugeldistel beachtenswert. Es ist eine hohe, Nektar spendende Pflanze mit charakteristischen kugelförmigen Blütenköpfen (VII), die fremd in der einheimischen Flora ist. An den Stellen, wo die Sonneneinstrahlung größer ist, gehen die Wiesen in die niedrige Pflanzengemeinschaft der Grasdecken über. Dort kommen ziemlich häufig vor: der Quirlblütige Salbei ((VI-VII), die Kleine Wachsblume, das geschützte Tausendgüldenkraut mit kleinen violetten Blüten (VII-VIII) sowie der ebenfalls unter Naturschutz stehende Kreuzblättrige Enzian mit seinen dunkelblauen Blüten (VI-IX). Ähnliche Pflanzen können wir in der Nähe der Motocrossbahn beobachten. Auf der Erde, die von den Rädern der Fahrzeuge freigelegt wird, kommen häufiger als woanders seltene Gefäßpflanzen vor. Hier wachsen: das Tausendgüldenblatt, die Schopfige Kreuzblume, die geschützte Silberdistel (VII-IX), die Kleine Wolfsmilch und die Zypressenwolfsmilch (IV-VII), die geschützte Dornige Hauhechel (VI-VIII) sowie die Saatesparsette. Es sind verhältnismäßig niedrige, Licht liebende Pflanzen, die keine Chance hätten in der Gesellschaft von hohen Kräutern und Gräsern zu überleben, die in diesem Gebiet vorherrschen. Auf den ehemaligen Feldrainen wachsen etwas höhere Pflanzen, die der Pflanzengemeinschaft der Kräuter angehören. Es sind unter anderem: der gelb blühende Gemeine Odermennig (VI-VIII), die Bunte Kronwicke (V-IX), der Echte Dost (auch Wilder Majoran genannt, der von VII bis IX blüht) und die unter Naturschutz stehende Gewöhnliche Akelei mit schönen, ungewöhnlich geformten Blüten in dunklem Blau (V-VII). An feuchteren Stellen haben sich Pflanzengemeinschaften mit dem Riesenschachtelhalm ausgebildet. Er steht unter Naturschutz, hier kommt er aber ziemlich häufig vor. Beachtenswert sind zwei Arten von Trieben bei diesem Schachtelhalm. Im Frühling erscheinen die niedrigen generativen Triebe, die an eine Lanzenspitze erinnern und aus der Erde emporragen, und im Sommer sprießen dann üppig die grünen vegetativen Triebe, die bis zu einem Meter hoch werden können. In den kleinen Wäldern inmitten der Landschaft und im Gebüsch finden wir ebenfalls viele Sträucherarten, unter anderem den geschützten Gemeinen Schneeball, aber auch den Feldahorn oder den Schlehdorn (Schwarzdorn). Zu dieser ökologischen Nutzfläche gehören auch Wälder, die im Süden an die Wiesen und am Hang an die Kläranlage und die Motokrosowa-Straße angrenzen. Die Wälder sind dem Naturschutzgebiet „Die Hügel“ ähnlich, und es kommen darin die gleichen Arten der Waldpflanzen mit Ausnahme der Grünen Schaftdolde und der Orchideen vor.
Die Unterhaltung der Wiesen auf „Den Hügeln“ ist nicht einfach. Die Pflanzengemeinschaften Wiesen, also keine Waldpflanzengemeinschaften, sind halb natürliche Gesellschaften. Ihre Existenz verdanken sie dem regelmäßigen Abweiden durch Vieh oder dem Abmähen, weil dadurch das Aufkommen von Sträuchern, und in Folge das Entstehen eines Waldes unterbunden wird. Eine ähnliche Rolle spielen die Räder der Fahrzeuge und die Füße der Zuschauer während einer Sportveranstaltung - sie zerstören teilweise manche Pflanzengemeinschaften. Dies geschieht auf den Hügeln seit vielen Jahren. Ohne das Eingreifen des Menschen würde das gesamte Gelände der Wiesen in kürzester Zeit von Sträuchern und später von Bäumen bewachsen werden. Die Benutzung der Wiesen als Motocrossbahn unterbricht diesen Entwicklungsvorgang, so daß kein Wald entstehen kann. Die auf Wiesen wachsenden Pflanzen und die hier lebenden Tiere bleiben erhalten. Von den Tieren sind die Insekten am interessantesten. Am leichtesten zu beobachten sind die zahlreichen Schmetterlinge. Zu ihnen gehört der schön gefärbte Schwalbenschwanz, dessen ebenfalls farbige Raupen die verschiedenen Doldengewächse auffressen. Von den Spinnentieren ist die große und farbenreiche Wespenspinne erwähnenswert. Ihr Spinngewebe mit dem charakteristischen dickeren Streifen kann man unter den Wiesenpflanzen finden. Die Wespenspinne steht unter Naturschutz. Auf den Sträuchern kann man wiederum das Jagdnetz der Gartenkreuzspinne erspähen. Sie selbst ist an dem charakteristischen Muster auf dem Hinterleib zu erkennen. An sonnigen Plätzen wärmen sich die Eidechsen: die Waldeidechse und die etwas größere und farbigere Zauneidechse. Zum Schluß sollte man den kleinen Teich betrachten. Obwohl er künstlich und vor nicht allzu langer Zeit angelegt wurde, sind darin bereits einige Arten der Wasserpflanzen erschienen. Man kann dort sehen: die Pflanzengesellschaft der Rohrkolben mit dem vorherrschenden Schmalblättrigen Rohrkolben und andere Schilfpflanzen wie: die Gewöhnliche Sumpfbinse (V-IX), das Sumpflabkraut (V-VIII) und den Gewöhnlichen Froschlöffel (VI-IX). In der Tiefe von einigen Dutzend Zentimetern wächst im Teich eine mehrzellige Alge - die Zerbrechliche Armleuchteralge, die unter dem Wasser eine charakteristische „Wiese“ bildet. Wenn im Sommer das Wasser im Teich austrocknet, sterben die Algen, aber sie entstehen mühelos später wieder, wenn die Bedingungen günstig werden. Man sollte keinesfalls die Rolle dieses kleinen Wasserbeckens in einer mit Wiesen und Wäldern bewachsenen Gegend unterschätzen. Der kleine Teich ist hauptsächlich der Platz, wo sich einige Amphibienarten fortpflanzen. Es gehören dazu unter anderem die Laubfrösche und die Gelbbauchunken. Die letzteren haben auf dem Rücken eine braungraue Haut, die der Tarnung dient, die Unterseite und die Innenseiten der Gliedmaßen sind aber intensiv orange gefärbt und mit dunklen Flecken oder Flächen durchsetzt. Eine bedrohte oder erschrockene Gelbbauchunke macht ein Hohlkreuz, so daß die Ränder ihres grell gefärbten Bauches sichtbar werden. Auf diese Weise werden ihre Feinde vor dem Gift gewarnt, das die Unke in solcher Situation absondert, damit ihre Angreifer nicht auf die Idee kommen, sie zu essen.
Von dem Teich gehen wir nach unten bis zu der asphaltierten Straße, die entlang der Kläranlage führt.
Jetzt befinden wir uns in einem weiteren ehemaligen Dorf, das heute zu der Gemeinde Teschen gehört, - in Boguszowice. Wenn wir den Weg an der Kläranlage nach Süden gehen, kommen wir an dem eingezäunten Grundstück der ehemaligen Schießanlage vorbei. Darin wurde in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die städtische Mülldeponie gebaut. Wir kommen bis zu der Motokrosowa-Straße, gehen am Verwaltungsgebäude der Kläranlage vorbei und dann weiter. Nachdem wir ungefähr 250 Meter gegangen sind, kommen wir an eine Stelle, wo die Motokrosowa-Straße nach rechts abbiegt, die Via Natura uns aber geradeaus führt. Wir gehen jetzt den Feldweg entlang, biegen nach weiteren 130 Metern links in eine Wiese ab und kommen über einen schwach ausgetretenen Pfad zuerst in einen Wald und dann in eine kaum wahrnehmbare Schlucht. Diese Schlucht ist das Überbleibsel eines ehemaligen Steinbruchs, in dem früher der Teschenit gefördert wurde. Die Felsbruchstücke in dunkelgrüner Farbe mit deutlicher kristalliner Struktur sind leicht am Grund der Schlucht zu finden. Man sollte diesem Fels etwas Aufmerksamkeit schenken, weil er ähnlich wie die Teschener Frühlingsblume (Grüne Schaftdolde) und das Jagdgewehr namens Tschinke seinen Namen der Stadt Teschen verdankt. Als Teschenit bezeichnen wir ein Magmagestein (ein Gestein, das infolge des Abkühlens von Magma entstanden war), das in den Sedimenten der Teschener Decke in Form von sogenannten Lagergängen, Stöcken oder Gesteinsgängen vorkommt. Diese Intrusivkörper sind am häufigsten in dem Oberen Teschener Schiefer vorhanden. Obwohl behauptet wird, daß der Teschenit von Ludwig Hohenegger, dem Autor der ersten geologischen Karte des Teschener Herzogtums aus dem Jahre 1861, gekennzeichnet, beschrieben und benannt wurde, war es tatsächlich Albin Heinrich (1785-1864), Naturwissenschaftler und ein enger Mitarbeiter Leopold Scherschniks, der bereits 1821 alles über Teschenit geschrieben hatte. Der Fels kommt in zahlreichen Varianten vor, die sich durch ihre chemische und mineralogische Zusammensetzung voneinander unterscheiden. Die Hauptbestandteile des Teschenits sind: Amphibole, Pyroxene, Plagioklase, Feldspate, Biotite und Olivine. Mit diesen Namen werden verschiedene Silikatarten des Magnesiums, Eisens, Kalks und Natriums sowie Aluminiumsilikate des Natriums und Kalks benannt, die im Magmagestein vorkommen. Sie haben alle unterschiedliche Farben (beginnend mit der weißen, über gelbe, graue, grüne, braungraue, rötlichbraune bis hin zu der schwarzen) und sind aus Kristallen in Form von zum Beispiel Körnern, Stäbchen, Nadeln, Blättchen und Plättchen aufgebaut. Die Farbe des Teschenits wechselt von weißgrau und graugrün bis ganz schwarz, und ebenso wechselt seine Struktur in Abhängigkeit von dem dominierenden gesteinsbildenden Mineral. In den dickeren Lagergängen (Schichten) sind vorwiegend dicke Körner sichtbar. Dort überwiegen die helleren Plagioklase (es sind die sogenannten leukokraten Teschenite). Die feinkörnigen Teschenite setzen sich aus dunklen Mineralien zusammen (man nennt sie dann melanokrat). Die dunklen Mineralien sind nicht widerstandsfähig gegen Verwitterung, so daß Teschenite, die längere Zeit der Erosion unterlagen, einem losen Trümmergestein ähneln, das man in der Hand zerbröseln kann. Das Alter der Teschenite steht nicht fest. Höchstwahrscheinlich sind sie in der mittleren Kreidezeit entstanden, das bedeutet, das sie jünger sind, als das Sedimentgestein, in dem sie vorkommen. Im Teschener Vorland kommen die Teschenite vor allem in der Nähe von Teschen (hauptsächlich in Boguszowice und Kalembice) vor, zwischen den Ortschaften Puńców und Mnisztwo, außerdem in Rudów, Zamarski und in der Gegend von Iskrzyczyn, Wiślica und Grodziec. Manchmal sind es kleine offene Felsen, häufiger jedoch ist der Teschenit in ehemaligen Steinbrüchen zu sehen, die jetzt außer Betrieb sind. Heute hat er keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Vor einigen Dutzend Jahren wurde er im Teschener Vorland noch an vielen Stellen gefördert. Der Nutzen aus diesem Gestein war nicht allzu groß. Wegen seiner geringen Widerstandsfähigkeit wurde er hauptsächlich zur Verfestigung von weniger wichtigen Wegen und als Beigabe bei der Herstellung von verschiedenen keramischen Gefäßen genutzt, die man in den Burgen auf dem Teschener Schloßberg und in Chotìbuz-Podobora auf der tschechischen Seite sowie auf dem Berg Tuł in Goleszów gefunden hatte. Im Gebiet von Teschen gibt es mehr als ein Dutzend Stellen, wo man den Teschenit sehen kann. In dem ehemaligen Steinbruch, wo wir uns jetzt befinden, kommt er in der Form der Augite mit einem kleinen Zusatz des Titanits vor. (Bei beiden handelt es sich um gesteinsbildende Mineralien mit nichtmetallischem Glanz). Nachdem wir die Reste des alten Steinbruchs gesehen haben, kehren wir zu dem Feldweg zurück. Man sollte dabei die Steine betrachten, mit denen der Weg verfestigt wurde. Das sind Teschenite!
Wir gehen den Feldweg nach Süden und kommen an der Majowa-Straße (ul. Majowa) an, biegen links ab und gehen diese Straße hoch. Nach ungefähr 350 Metern sind wir an der Kręta-Straße angelangt, die von rechts in die Majowa einmündet. Wer möchte, kann die Majowa-Straße weiter bis zum Haus Nr. 64 gehen.
Ein wenig oberhalb dieses Hauses, auf einem bewaldeten Hang gleich hinter einem kleinen Bach namens Kalembianka, können wir einen weiteren ehemaligen Steinbruch sehen. Von der Majowa-Straße ist er während der Zeit, wenn die Bäume und Sträucher ihr Laubwerk tragen, überhaupt nicht zu sehen. Erreichen können wir ihn sowieso nur, wenn wir zuerst eine Wiese voll mit Brennesseln und dann einen kleinen Bach überquert haben. Der Steinbruch hat die Form eines gleichmäßigen Amphitheaters mit den Maßen von ungefähr 25 mal 25 Metern, das nach Westen und Nordwesten geöffnet ist. Seine höchste, im Osten liegende Wand erreicht, vom Boden aus gemessen, die Höhe von ungefähr 17 Metern. Ein großer Steinhaufen liegt auf der Erde direkt an dieser Wand. Im oberen Teil der Wand ist der Obere Teschener Schiefer in heller Farbe, und in ihrem unteren Teil sowie im unteren Teil der südöstlichen Wand ist ein dunkler und feinkörniger Lagergang des Teschenits zu sehen. Um diesen Lagergang des Teschenits sieht man dunkles oder rostfarbenes Gestein, das unter dem Druck des Magmas - des späteren Teschenits - umgeformt wurde, und zwar dann, als sich dieses Magma zwischen die Sedimentschichten hineingepreßt hatte. Das Gelände um den Steinbruch ist von einem Laubmischwald mit Hainbuchen, Feldahornen und Eichen sowie mit einigen unter Naturschutz stehenden Pflanzen wie dem Leberblümchen, der Gewöhnlichen Hasel, der Hohen Schlüsselblume und dem Schneeball bewachsen.
Nachdem wir den Steinbruch und das Sühne- und Bußkreuz gesehen haben, gehen wir die Majowa-Straße nach unten und biegen dann in die Kręta-Straße ab. Nach ungefähr 600 Metern erreichen wir das Haus Nr. 12 in der Nähe des Grenzüberganges. Hinter dem Grundstück befindet sich ein Klärbecken für das Regenwasser aus der Plattform des Grenzüberganges. Wir gehen daran vorbei, biegen links ab und gehen in Richtung der Betonkuppel eines Schutzbunkers aus den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Man kann die Kuppel unter der Schnellstraßenbrücke sehen. Im Garten des Hauses in der Kręta-Straße 12 befindet sich ein effektvoller offener Fels des Teschenits, den man von der Straße ausgezeichnet sehen kann. Einen weiteren offenen Fels finden wir links von uns, auf einem Hang in der Höhe des Bunkers. Der Teschenit ist hier für alle, die ihn näher kennenlernen wollen, leicht zugänglich. Die Wand des offenen Gesteins hat die Länge von über 25 Metern, und in der Mitte erreicht sie die maximale Höhe von 2,5 Metern. Seine Struktur ist hier grob- bis mittelkörnig, und seine Farbe wechselt, je nachdem, ob helle oder dunkle Mineralien nebeneinander liegen. Im Mittelteil ist das Magmagestein frisch angebrochen, so daß man ausgezeichnet die schwarzen Stäbchen (Kristalle der Hornblenden), die Pyroxene sowie die helleren Plagioklase und die Feldspate sehen kann. Der Rand des Teschenits ist verwittert, so daß der Fels stellenweise mit einer Schicht von Eisenoxiden bedeckt ist, die durch die Zersetzung der dunklen Mineralien entstanden sind. Dieser offene Fels des Teschenits wurde durch den Beschluß des Teschener Stadtrates von 2002 unter Schutz als sogenanntes dokumentiertes Vorkommen gestellt. Von dieser Stelle gehen wir zuerst zu der Kręta-Straße zurück, dann nach Süden, bis wir die Frysztacka-Straße erreicht haben. Dort neben einem Wegekreuz endet der Spaziergang durch die Via Natura.